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Erfolgreich – und trotzdem Selbstzweifel im Kopf

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Vom Hochstapler-Gefühl zur echten Stärke – so nutzt du Zweifel für dich

Kennst du das?

Du stehst auf der Bühne, bekommst Applaus, dein Projekt läuft mega, dein Team vertraut dir –
und trotzdem hörst du diese leise Stimme im Kopf:
„Wenn die wüssten … das war doch nur Glück.“
Oder: „Ich hab gar nicht genug drauf für das, was ich hier mache.“

Willkommen im Club.
Im Club der Erfolgreichen mit Selbstzweifeln.
Und glaub mir: Dieser Club ist ziemlich exklusiv – und gleichzeitig verdammt voll.

In diesem Artikel geht’s um genau das:
Warum du trotz Erfolg an dir zweifelst.
Warum das Imposter Syndrom (oder Hochstapler-Syndrom) so verbreitet ist – gerade bei Menschen, die wirklich etwas bewegen.
Und was du tun kannst, um deine Selbstzweifel zu verstehen, zu nutzen und dich nicht länger von ihnen sabotieren zu lassen.

Ich zeige dir, warum diese Zweifel oft tief in deiner Persönlichkeit verankert sind –
und wann sie eher erlerntes Verhalten sind, also Denk- und Reaktionsmuster, die du verändern kannst.
Und ich erzähle dir, wie ich mit dem Deep O.C.E.A.N.-Modell genau daran mit meinen Kund:innen arbeite –
damit sie sich selbst besser verstehen, ihren eigenen Erfolg wieder spüren können und aufhören, sich im Kopf klein zu machen.

 

Selbstzweifel sind kein Zeichen von Schwäche

Viele Menschen glauben, Selbstzweifel seien ein Zeichen von Unsicherheit oder mangelndem Selbstbewusstsein.
Aber das Gegenteil ist der Fall.

Selbstzweifel sind ein Zeichen von Bewusstsein.
Von Entwicklung.
Von Menschen, die Verantwortung übernehmen und reflektieren.

Nur manchmal kippt das.
Dann wird aus gesunder Selbstreflexion ständige Selbstkritik.
Aus „Ich will besser werden“ wird „Ich bin nicht gut genug“.

Und genau da beginnt das, was viele das Imposter Syndrom nennen –
das Gefühl, trotz sichtbarem Erfolg ein Hochstapler zu sein.

Das Spannende daran:
Es betrifft nicht die, die zu viel versprechen und zu wenig liefern.
Sondern die, die wirklich gut sind.
Die, die Erwartungen übertreffen – und genau deshalb glauben, sie müssten perfekt bleiben, um ihren Platz zu verdienen.

 

Die Geschichte von Jana

Ich erinnere mich an eine Kundin – nennen wir sie Jana.
Sie hat ein erfolgreiches Beratungsunternehmen aufgebaut, über 25 Mitarbeitende, ein wachsendes Netzwerk, begeisterte Kunden.
Und trotzdem sagt sie im Coaching:

 

„Kerstin, ich hab manchmal Angst, dass ich gar nicht so gut bin, wie alle denken. Dass ich das alles gar nicht verdient hab. Vielleicht war’s nur Glück.“

 

Klassisches Imposter Syndrom.

Ich hab ihr gesagt: „Okay, lass uns mal hinschauen – nicht mit dem Bauchgefühl, sondern mit System.“
Und da kommt das Deep O.C.E.A.N.-Modell ins Spiel.

Dieses wissenschaftlich fundierte Persönlichkeitsmodell hilft, zu verstehen, warum Menschen so fühlen, denken und handeln, wie sie es tun.
Es zeigt, was tief in uns verankert ist – also unsere Persönlichkeit –
und was eher durch Erfahrungen, Erziehung oder Prägung entstanden ist.

Bei Jana war der Neurotizismus-Wert recht hoch – besonders die Facette Volatility, also emotionale Reizbarkeit, Selbstzweifel, innere Unsicherheit.

Menschen mit dieser Ausprägung sind oft sensibel, feinfühlig, reflektiert – aber eben auch anfälliger für Grübelschleifen.
Sie spüren stärker, was andere denken könnten.
Sie wollen es richtig machen.

Und das kann im Erfolg richtig anstrengend werden,
weil sie ständig das Gefühl haben, nicht genug zu sein – egal, was sie erreichen.

Aber – und das ist wichtig – das ist nicht schlecht.
Diese Menschen haben eine extrem hohe Selbstwahrnehmung, sie entwickeln sich ständig weiter, sie sind emotional intelligent.
Nur dürfen sie lernen, dass ihre Zweifel keine Wahrheit sind – sondern Emotionen.

 

Wenn Selbstzweifel gelernt sind – nicht angeboren

Aber nicht jeder, der an sich zweifelt, hat automatisch hohe Neurotizismus-Werte.
Manchmal kommt der Zweifel gar nicht aus der Persönlichkeit –
sondern aus gelernten Denk- und Verhaltensmustern.

Vielleicht kennst du solche Sätze aus deiner Kindheit:

  • „Sei nicht so eingebildet.“

  • „Eigenlob stinkt.“

  • „Mach’s lieber nochmal besser, das reicht so noch nicht.“

Diese Botschaften formen unbewusst dein Selbstbild.
Und irgendwann glaubst du, dass Selbstwert etwas ist, das du dir verdienen musst.
Dass du erst dann „genug“ bist, wenn du etwas geleistet hast.

Und zack – schon steckt man mitten im Muster:
Erfolg → Zweifel → mehr Anstrengung → Erfolg → wieder Zweifel.

Ein Teufelskreis, der dich antreibt, aber nie ankommen lässt.

Das ist übrigens typisch für das Imposter Syndrom:
Je erfolgreicher du wirst, desto größer wird der innere Druck.
Denn dein Kopf denkt: „Jetzt darf ich auf keinen Fall scheitern.“

Das Paradoxe:
Selbstzweifel können dich einerseits antreiben –
aber sie rauben dir gleichzeitig die Fähigkeit, deinen Erfolg wirklich zu genießen.

 

Wie das Deep O.C.E.A.N.-Modell helfen kann

Das Deep O.C.E.A.N.-Modell ist kein Schubladendenken.
Es zeigt dir nicht, wer du bist, sondern wie du funktionierst.

Es macht sichtbar, welche Anteile deiner Selbstzweifel vielleicht in deiner Persönlichkeit liegen –
und welche du dir antrainiert hast.

Und genau das ist so wichtig:
Denn nur was du erkennst, kannst du verändern.

Wenn du zum Beispiel weißt, dass du in Gewissenhaftigkeit hoch bist, erkennst du vielleicht:
„Mein Perfektionismus ist kein Zufall. Ich will’s einfach immer richtig machen.“

Oder wenn du weißt, dass du offen bist, verstehst du:
„Ich stelle viele Fragen, weil ich wachsen will – nicht, weil ich unsicher bin.“

Und wenn du in Extraversion niedrig bist, kannst du sagen:
„Ich tanke Energie im Rückzug – das ist kein Mangel, das ist meine Stärke.“

So lernst du, deine Zweifel zu kontextualisieren statt sie zu pathologisieren.
Also: Du nimmst sie ernst – aber du lässt sie nicht mehr dein Leben bestimmen.

 

Der entscheidende Mindshift

Hier kommt der vielleicht wichtigste Gedanke:
Selbstzweifel sind kein Fehler im System.
Sie sind Feedback.

Sie zeigen dir, wo du gewachsen bist – und wo dein Kopf noch nicht ganz hinterherkommt.

Denn Erfolg verändert oft dein Außen schneller als dein Inneres.
Du erreichst Dinge, die dein altes Selbstbild noch gar nicht integriert hat.
Das erzeugt Spannung – und die nennen wir dann „Zweifel“.

Was hilft?
Verstehen, woher sie kommen.
Akzeptieren, dass sie da sind.
Und dann Schritt für Schritt die eigene Geschichte neu schreiben.

 

Umsetzungstipp: Arbeite mit deinen Zweifeln

Hier eine kleine, aber kraftvolle Übung aus meiner Coachingpraxis:

  1. Beobachte deine Selbstzweifel.
    Schreib sie auf – so konkret wie möglich.
    Zum Beispiel:
    „Ich glaube, ich bin nicht gut genug für diese Aufgabe.“

  2. Frag dich:
    „Woher kenne ich diesen Gedanken?“
    Ist das eine Stimme aus der Vergangenheit?
    Oder gehört das einfach zu meiner Persönlichkeit – zu meiner Sensibilität oder meinem Drang, alles richtig zu machen?

  3. Entscheide bewusst:
    „Will ich diesem Gedanken folgen – oder will ich ihn neu bewerten?“

Denn der Zweifel ist nur dann mächtig, wenn du ihm glaubst.
Wenn du ihn stattdessen als Hinweis siehst, kannst du mit ihm arbeiten – statt gegen ihn.

Und das ist der Moment, wo Selbstzweifel vom Saboteur zum Lehrer werden.

 

Ein ganz persönlicher Einblick

Ich arbeite mit dem Deep O.C.E.A.N.-Modell, weil ich selbst erlebt habe, wie sehr Verständnis über die eigene Persönlichkeit befreien kann.
Nicht, um sich zu entschuldigen – sondern um Verantwortung zu übernehmen.

Viele meiner Kund:innen sagen nach dem Test:

 

„Jetzt verstehe ich endlich, warum ich so ticke – und dass das nicht falsch ist.“

 

Und genau das ist der Gamechanger.
Selbstzweifel verlieren ihre Macht, wenn du dich selbst kennst.

Weil du dann unterscheiden kannst zwischen:
„Ich bin falsch“ und „Ich reagiere sensibel, weil ich so bin.“

Das ist Selbstführung auf der tiefsten Ebene:
Du nimmst dich selbst ernst – aber du nimmst dich nicht mehr persönlich.

 

Mein Fazit: Zweifel sind kein Feind

Selbstzweifel sind kein Feind, den du besiegen musst.
Sie sind ein Spiegel.
Sie zeigen dir, wo du gerade wächst, wo du dich entwickelst,
und wo du vielleicht noch alte Muster loslassen darfst.

Manche Zweifel gehören zu deiner Persönlichkeit –
andere hast du gelernt, weil sie dich früher mal geschützt haben.

Beides ist okay.
Aber nichts davon sollte dich aufhalten.

Wenn du also das nächste Mal denkst:
„Ich bin gar nicht so gut, wie alle glauben“ –
dann atme tief durch und sag dir:

„Doch, bin ich. Ich mach’s nur auf meine Art.“

Denn Erfolg ohne Selbstzweifel?
Das gibt’s nicht.

Aber Erfolg mit Bewusstsein, Selbstkenntnis und Mut zur Echtheit –
das ist die wahre Stärke.

Und genau darum geht’s:
#fuckeinfachmachen.
Trotz Zweifel.
Trotz Kopfkino.
Weil du’s kannst.

Herzliche Grüße
Deine Kerstin

 

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Bis bald und herzliche Grüße
Deine Kerstin

Kerstin Wemheuer

Kerstin Wemheuer

Kerstin Wemheuer ist erfahrene Unternehmerin, zertifizierter Life- & Business-Coach und eine echte Mutmacherin. Seit über 20 Jahren begleitet sie Menschen dabei, über sich hinauszuwachsen – persönlich wie beruflich. Ihre besondere Stärke liegt in der Kombination aus unternehmerischem Know-how und tiefgehendem Mindset-Coaching. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie eng persönliche Entwicklung und unternehmerischer Erfolg miteinander verknüpft sind. Mit klaren Impulsen, viel Humor und einem feinen Gespür für das Wesentliche unterstützt sie Unternehmer:innen, Führungskräfte und Teams dabei, innere Blockaden zu lösen, mutige Entscheidungen zu treffen und ihr volles Potenzial zu entfalten. In ihrem erfolgreichen Podcast „Hashtag: Fuck einfach machen“ teilt sie regelmäßig motivierende Gedanken und praxisnahe Strategien für ein erfülltes, erfolgreiches Leben und Business.

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