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130: Atmen und Dankbarkeit Zwei Wege, wie du schnell aus der Krise kommst

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Atmen und Dankbarkeit - Zwei Wege, wie du schnell aus der Krise kommst

In diesem Beitrag möchte ich eine Frage aus meiner Community beantworten, die mir vermehrt gestellt wurde: Wie schaffe ich es, immer in einem so guten Zustand zu sein? Die Antwort lautet: Das bin ich gar nicht.

Von außen betrachtet wirkt es so – das wird mir häufig gespiegelt. Mein „Geheimnis“ ist: Ich lebe alle meine Emotionen und Gefühle in sämtlichen Variationen aus. Das hilft mir mittlerweile, relativ schnell aus einem schlechten Gefühl in einen guten Zustand zu wechseln.

Ich teile heute zwei effektive Tipps mit Dir, mit denen du ganz schnell aus einer Krise kommst. Diese Tipps beruhen auf der simplen Grundlage, dass es (entlehnt aus der IT-Branche, in der ich aufgewachsen und auch unternehmerisch tätig bin) nur zwei Zustände gibt: an oder aus. Null oder eins. Heute geht es um Atmen und Dankbarkeit. 

Es gibt zwei Gefühlszustände: an oder aus

Du funktionierst genau so, bezogen auf Deine Emotionen: null oder eins. An oder aus. Du kannst immer nur eines sein:

  • ängstlich oder entspannt
  • wütend oder dankbar
  • traurig oder fröhlich
  • optimistisch oder pessimistisch
  • in der Fülle oder im Mangel

Es gibt Situationen, in denen sich die unterschiedlichsten Emotionen oder Gedanken so schnell abwechseln, dass Du Dich wie im einem Gefühlsstrudel fühlst.

Schaust Du dir jedoch den einzelnen Moment an, wirst Du feststellen, dass Du immer nur in einem Gefühl sein kannst – in diesem Augenblick. Das gilt sowohl für Gedanken als auch für Handlungen. Vergiss Multitasking. Du kannst zwar viele Dinge „auf einmal tun“, wechselst in Wahrheit aber zwischen den verschiedenen Tätigkeiten hin und her.

Unter dem Strich kostet Dich dieses Hin- und Herspringen zwischen Aufgaben, Gefühlen und Gedanken viel Kraft und Zeit. Viel mehr übrigens, als wenn Du sie einzeln und nacheinander erledigen würdest.

 

So wechselst Du Deine Gefühlsebene

Basierend auf der Annahme, dass Du immer nur in einem Zustand sein kannst, ist dies auch der Weg, um aus einem schlechten Zustand herauszukommen. Gerade in diesen Tagen fühlen die Menschen viel Unsicherheit, haben Sorgen, sind ängstlich und überfordert.

Ich löse solche unangenehmen Situationen für mich auf, indem ich die folgenden beiden Dinge entweder nacheinander tue oder nur den zweiten Schritt ausführe – je nachdem, wie schlecht sich ein Zustand anfühlt beziehungsweise wie schnell ich merke, dass ich in einen schlechten Zustand „abrutsche“.

Beide Tipps kannst Du wirklich jederzeit anwenden, wenn Du merkst, dass es Dir gerade nicht gut geht. Sie stehen Dir immer zur Verfügung.

 

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Atme Dich in den Moment

Es ist eines der selbstverständlichsten Dinge, die wir alle im Leben tun: atmen. Und gleichzeitig ist es der erste Tipp, den ich Dir geben möchte, um aus einer schwierigen Situation herauszukommen:

Atme.
Atme ein.
Atme aus.

Dein Atem ist direkt mit Deinem vegetativen Nervensystem verbunden, welches unter anderem Deinen Herzschlag steuert oder auf Deine Verdauung wirkt. Sein Geheimnis ist, dass die Abläufe automatisiert ablaufen und nicht bewusst von Dir gesteuert werden können. Die einzige, wichtige Ausnahme ist Deine Atmung.

Auf Deinen Atem kannst Du bewusst Einfluss nehmen. Er verändert sich, je nach Gefühlszustand. Bist Du aufgeregt oder nervös, atmest Du schneller oder flacher. In einem entspannten (oder schläfrigen) Zustand atmest Du langsamer und oft auch tiefer.

In stressigen Zeiten oder bei Herausforderungen bereitet sich Dein Körper auf eine erhöhte Muskelleistung vor – Du atmest flacher, Dein Puls geht schneller. Dieser Mechanismus ist tief in einem Gedächtnis gespeichert und kommt aus einer lang zurückliegenden Zeit. Er diente der Vorbereitung auf einen Kampf oder Flucht. Gleichzeitig werden alle nicht überlebenswichtigen Funktionen in solchen schwierigen Situationen heruntergefahren.

Das betrifft beispielsweise auch bestimmte Bereiche in Deinem Gehirn, wie strategisches oder lösungsorientiertes Denken. Vielleicht kannst Du Dich an Prüfungssituationen erinnern, wo es Dir ähnlich ging und Du das Gefühl hattest, Dir fällt gar nichts ein. Du warst zwar nicht in einer lebensgefährlichen Lage, aber für Deinen Körper war dieser Moment so herausfordernd, dass Du nicht auf Deine persönlichen Ressourcen zurückgreifen konntest – es sei denn, Du warst geübt und konntest zum Beispiel Deine Atmung bewusst zur Beruhigung einsetzen.

 

Atmen hilft Dir, unangenehme Gefühle aufzulösen

Dein Unterbewusstsein unterscheidet nicht, ob es sich um reale Gefahr handelt oder eine unangenehme Situation, die Du Dir vorstellst.

Sobald Du beginnst, Deine Atmung bewusst zu kontrollieren und von einer flachen, hektischen Atmung in eine tiefe, langsame Bauchatmung kommst, signalisiert Du Deinem vegetativen Nervensystem, dass keine Gefahr besteht. Dadurch verlangsamt sich Dein Herzschlag wieder und Dein Stresslevel sinkt (mit ihm auch die entsprechenden Hormone).

Mache Dir Deinen Atem bewusst. Wenn es möglich ist, verändere Deinen Aufenthaltsort, andernfalls versuche Dich mental von der unangenehmen Situation zu lösen.

Schließe Deine Augen.
Atme für mindestens 60 Sekunden ganz bewusst, ganz tief.
Du kannst Dich zusätzlich unterstützen, indem Du die Wörter „einatmen“ und „ausatmen“ denkst, wenn Du Atem holst und ihn sanft wieder entlässt. Es kann Dir helfen, noch mehr im Moment anzukommen.

Du kannst Dich auch beim Atmen beobachten: wohin fließt Dein Atmen? Atmest Du in den Bauch oder in den Brustkorb? Kannst Du den leichten Luftzug wahrnehmen, der an Deiner Nasenspitze entsteht?

Sehr schnell werden jetzt sämtliche Bereiche Deines Körpers, die in der stressigen oder beängstigenden Situation so gut wie lahmgelegt waren, wieder aktiv und Du damit handlungsfähig. Jetzt funktioniert auch Dein Denken wieder und Du kannst auf jene Ressourcen oder Strategien zugreifen, die Du bisher trainiert oder angelegt hast, um aus schwierigen Situationen herauszukommen.

Damit diese Strategie wirken kann und Dich unterstützt, braucht es Übung. Es funktioniert nicht von jetzt auf gleich. Meine Empfehlung an Dich ist daher, Dich mit Meditationen zu beschäftigen und Deine Atmung immer bewusster wahrzunehmen. Eine schöne Möglichkeit, mit Deiner Atmung in Kontakt zu kommen und sie zu steuern, ist Yoga zu praktizieren.

Am besten übst Du Dich darin, wenn es Dir gut geht und Du in einem guten Zustand bist. Dann kannst Du diese Unterstützung leichter abrufen, wenn Du in eine emotionale Herausforderung oder in eine stressige Situation gerätst.

 

Dankbarkeit verändert sofort Deine Wahrnehmung

Mittlerweile bin ich geübt darin zu erkennen, ob ich in einen unangenehmen Zustand abrutsche. Dann nutze ich eine Technik, die Teil meiner Morgenroutine ist und gehe in Dankbarkeit. Sie ist aus meiner Sicht eines der stärksten, schönsten und machtvollsten Gefühle, die es gibt. Ich empfehle Dir, in Dankbarkeit zu gehen, …

  • wenn Du Dich nicht gut fühlst.
  • wenn Du Dich nicht in Deiner Kraft fühlst.
  • wenn Du Dich nicht handlungsfähig fühlst.
  • wenn Du in einer negativen Energie feststeckst.

Dankbarkeit unterstützt mich nicht nur, von einem schlechten in einen guten Zustand zu wechseln, sondern auch von einem guten Zustand in einen noch besseren Zustand zu kommen.

Wenn Du jetzt denkst, in diesen Wochen gibt es nichts, wofür Du dankbar sein kannst, behaupte ich, doch: Du bist heute Morgen aufgewacht. In Deutschland haben wir in der Regel ein Dach über dem Kopf, sauberes Wasser und genug zu essen.

Es gibt in unser aller Leben Herausforderungen und auch schlimme Dinge, die passieren. Es gibt aber immer auch Dinge, für die wir dankbar sein können.

„Ich lenke meinen Fokus auf Dinge, für die ich dankbar bin.“ 

In Momenten, in denen wir echte Dankbarkeit empfinden, wechseln wir in einen Zustand von Fülle. Unsere Energie verändert sich positiv – und damit auch unsere Wahrnehmung. Mir geht es immer dann gut, wenn ich in Fülle bin.

Falls Dir gerade wirklich nichts einfällt, wofür Du dankbar sein kannst, erinnere Dich an eine Situation, die schön war. In der Du glücklich warst. Eine weitere Möglichkeit, in dieses Gefühl hinein zu fühlen ist, Dir vorzustellen, wofür Du gerne dankbar wärst.

Nimm Dir entweder eine Erinnerung oder einen Wunsch und mal Dir diese Situation in den schönsten, buntesten Farben aus. Was hörst Du? Was siehst Du? Wer ist bei Dir? Was fühlst Du genau? Wo in Deinem Körper fühlst Du jetzt die Dankbarkeit?

Fühle intensiv, was Du in Deiner Vorstellung siehst, denn auch hierbei kann Dein Gehirn nicht unterscheiden, ob Du es Dir vorstellst oder ob es real ist. Und nun schließt sich der Kreis zu meiner Einführung über die Nullen und Einsen in der IT:

Wenn Du dankbar bist, kannst Du nicht gleichzeitig Angst haben, traurig sein oder Dich überfordert fühlen. Übe Dich in Dankbarkeit, denn dann wird mit der Zeit der Raum für unangenehme Gefühle immer kleiner.

 

Mein Fazit

Es gibt immer nur einen Zustand, in dem Du sein kannst! Lenke Deinen Fokus auf das Positive in Deinem Leben und nimm jeden Moment wahr.

  • Mach es zu Deiner Gewohnheit, tief und bewusst zu atmen.
  • Integriere Dankbarkeit in Deinen Alltag.

Je besser Du in beiden Techniken geübt bist, desto leichter kannst Du sie in schwierigen Situationen abrufen und desto schneller kommst Du aus unangenehmen Gefühlen in einen guten Zustand.

Setz Dir Anker, die Dich in Deinem Alltag an diese Tipps erinnern. Das kann je ein Zettel sein mit der Aufforderung: Atme! Dankbarkeit!

Am besten hängst Du sie an einen Ort, den Du jederzeit gut siehst. Ich trage beispielsweise ein Armband mit einem Tigerauge, das mir in stressigen Zeiten Kraft gibt. Außerdem führe ich ein Dankbarkeitstagebuch und notiere mir jeden Abend drei Dinge, für die ich dankbar bin. In herausfordernden oder traurigen Zeiten steht mir dort schwarz auf weiß vor Augen, dass es so viele Dinge gibt, für die ich dankbar sein darf.

Das sind meine beiden Tipps, wie ich gut aus schwierigen Situationen herauskomme – oder gar nicht so tief in unangenehme Gefühle hineinrutsche. Was nutzt Du, um Dich zu stärken oder mit Herausforderungen besser umgehen zu können? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

 

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Mehr über mich

Noch mehr Informationen über meine Arbeit als Erfolgs- und Mindsetcoach findest Du auf www.wemheuer.de/du-ich und auf meine Seite bei Facebook unter https://www.facebook.com/wemheuercoaching/.

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Bis bald und herzliche Grüße

Deine Kerstin

Kerstin Wemheuer

Kerstin Wemheuer

Business-Mindsetcoach. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht Deine Ziele, Wert und Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Ohne Druck und einem optimalen Ergebnis für Dich. In meinem Coaching musst Du kein fremdes Verhalten lernen oder antrainieren, um Dein Problem oder Deine Angst zu meistern. Jede Veränderung ist die logische Folge Deines neuen Bewusstseins, dass Du im Coaching erlernst. So kannst Du Dich und Dein Leben nachhaltig verändern und Deine Ziele erreichen – ohne belastenden Druck und im Einklang mit allen Deinen Werten.

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