307: Einsam an der Spitze: Warum Erfolg oft isoliert
Was du tun kannst, wenn Erfolg sich plötzlich einsam anfühlt
Du hast viel erreicht: Führst ein Unternehmen, leitest ein Team oder gehst als Selbstständige:r deinen eigenen Weg. Von außen sieht alles nach Erfolg aus – und trotzdem fühlst du dich innerlich oft einsam oder allein.
Du fragst dich: Warum eigentlich? Warum fühlt sich der Erfolg manchmal leer an? Warum scheint niemand wirklich zu verstehen, was dich innerlich bewegt?
In diesem Artikel erfährst du:
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Warum du dich trotz Erfolg einsam fühlen kannst – und warum das normal ist
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Wie du das Gefühl verstehst, annimmst und aktiv veränderst
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Konkrete Schritte, um dein Umfeld bewusst zu gestalten und echte Verbindung zu finden
Ob du Unternehmer:in, Führungskraft oder ambitionierte:r Selbstständige:r bist – hier findest du Impulse, die dir helfen, dich weniger allein zu fühlen und dein Inneres zu stärken.
Warum einsam fühlen kein Zeichen von Schwäche ist
1. Der paradoxale Preis der Verantwortung
Wer Verantwortung trägt – ob als Unternehmer:in, Führungskraft, Gründer:in – trifft Entscheidungen, für die es oft keinen Applaus gibt. Keine Bühne, keine Bravo‑Rufe, keine Anerkennung von außen. Gerade in diesen Momenten spürst du: Du bist allein sein mit deinen Berufungen, mit deinen Zweifeln, mit deinem Druck.
Viele sehen nur das Ergebnis – Umsatz, Anerkennung, Wachstum – doch nicht den Weg dahin. Nicht die inneren Gespräche, den Kampf mit Selbstzweifeln, den Moment, in dem du denkst: „Ist es das wert?“
Wenn du dich einsam fühlst, dann sag dir: Das gehört dazu. Es ist kein Makel, sondern ein Indikator dafür, dass du gewachsen bist. Dass du auf einem Level bist, auf dem nicht mehr jeder mitlaufen kann.
2. Der Unterschied zwischen „allein sein“ und „sich allein fühlen“
Es ist wichtig, zwischen dem Zustand „allein sein“ und dem Gefühl „sich allein fühlen“ zu unterscheiden. Allein sein kann eine bewusste, temporäre Wahl sein – ein Moment der Reflexion, des Auftankens, der Kreativität. Das Gefühl, sich einsam zu fühlen, entsteht dann, wenn du diesen Moment nicht teilen kannst – nicht mit Menschen, die dich wirklich verstehen.
Ein Unternehmer führt ein Projekt, aber oft hat niemand wirklich Zugang zu seinen Gedanken. Ein Team sieht Abläufe, aber nicht die Verantwortung dahinter. Und plötzlich steht man: allein sein, obwohl man viele Menschen um sich hat.
3. Die Unsichtbarkeit des inneren Drucks
Du spürst den Druck, aber du trägst ihn oft allein. Du traust dich nicht, offen von Zweifeln zu sprechen – aus Angst, als schwach zu gelten. Oder weil du glaubst: „Wenn ich so rede, verlieren sie das Vertrauen.“
Und so schweigst du. Du lächelst. Du funktionierst. Von außen scheinst du stark – innen schlägt dein Herz laut und einsam.
Wenn du dich einsam fühlst, dann erkenne: Diese Spannung zwischen dem Außen und dem Innen ist oft die Quelle des Gefühls. Der Druck, die Maskerade, das Schweigen.
Meine Geschichte: Der Gipfel und der leere Raum
Ich erzähle dir eine kleine Geschichte – weil Geschichten verbinden.
Ein Bergsteiger will einen Gipfel erklimmen, auf dem noch niemand war. Alle um ihn sagen: „Warum tust du dir das an? Es ist schwer, gefährlich, einsam.“ Er nickt – und geht los.
Der Weg wird steil. Manchmal rutschig. Wind streicht über das Gesicht. Einsamkeit sitzt ihm mit im Rucksack. Doch er kämpft weiter. Er steht irgendwann auf dem Gipfel – der Ausblick ist atemberaubend, das Herz erfüllt.
Und dann: Da ist niemand, der mit ihm steht. Niemand, der die Luft mit ihm atmet. Kein Jubel, kein Schulterklopfen. Nur die Stille.
Doch er lächelt trotzdem. Er weiß: Nur wer bereit ist, diesen einsamen Weg zu gehen, kann Orte erreichen, die andere nie sehen.
Als er später zurück ins Tal kommt, sucht er Menschen, die genauso getickt haben. Die ihn verstehen – nicht nur den Gipfel, sondern auch den Weg dorthin. Und auf dem nächsten Aufstieg geht er nicht mehr ganz allein.
Diese Geschichte steht sinnbildlich für viele Menschen, die Erfolg erleben und dennoch einsam fühlen.
Was du jetzt tun kannst – drei kraftvolle Schritte
Schritt 1: Wahrnehmen & anerkennen
Erst wenn du erkennst, dass du dich einsam fühlst, gewinnt das Gefühl Macht über dich – statt du Macht darüber zu haben.
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Nimm dir einen Moment, um innerlich zu benennen: „Ich fühle mich gerade einsam.“
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Schreib das auf: Wann spürst du es besonders stark (Abende, nach Meetings, nach Erfolgen)?
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Frage dich: Welche Gedanken begleiten dieses Gefühl? (Zweifel, Ausgeliefertsein, Unsichtbarkeit)
Diese Bewusstwerdung ist kein weinerlicher Akt – sondern ein klarer Schritt in Richtung Selbstführung.
Schritt 2: Dein inneres Netzwerk aktiv gestalten
Eine der kraftvollsten Strategien gegen das Einsamkeitsgefühl ist: Menschen an deine Seite zu holen, die dich verstehen.
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Suche dir Gleichgesinnte: Unternehmer:innen, Führungskräfte, die ähnliche Herausforderungen haben.
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Gründe oder tritt einer Mastermind-Gruppe bei: ein Raum, in dem du offen über Zweifel, Verantwortung, Erschöpfung sprechen kannst.
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Mentoring oder Coaching: Jemand, der dich auf deinem Weg begleitet – und dabei helfen kann, innere Klarheit zu finden.
Damit du nicht mehr allein sein musst – zumindest nicht mit dem wichtigsten Teil deines Weges.
Schritt 3: Rituals & Reflexionen gegen die Isolation
Der Alltag ist hektisch. Die Isolation kommt oft schleichend. Deshalb: Ritualisiere Verbindung und Reflexion.
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Plane regelmäßige (wöchentliche oder monatliche) Zeiten, in denen du dich wirklichen Gesprächen öffnest – mit vertrauten Menschen, die zuhören und verstehen.
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Tagebuch oder Audio-Reflexionen über deine Erfahrungen, Gefühle, Wünsche.
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Mindset-Praxis: Affirmationen, Visualisierung deiner inneren Verbundenheit, Meditation.
Diese Rituale erzeugen eine innere Struktur – und wirken wie kleine Inseln gegen das Gefühl, einsam zu sein.
In den Alltag integrieren: So gelingt dir Verbindung & Selbstfürsorge
1. Kleine Echtheits-Impulse
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Fange in einem Meeting an, nicht nur über Projekte, sondern auch über Zweifel oder Gefühle zu sprechen.
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Erwähne in einem Gespräch: „Manchmal fühle ich mich allein in meiner Verantwortung.“
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Trau dich, mal nicht perfekt zu präsentieren – sondern menschlich, ehrlich.
Du wirst überrascht sein: oft spüren andere ebenfalls Isolation – sind aber zu stolz oder verunsichert, sie anzusprechen. Deine Echtheit wirkt verbindend.
2. Rückzug als Kraftquelle
Ja, allein sein darf auch eine Ressource sein.
Nutze Zeiten des Rückzugs, um aufzutanken, Klarheit zu finden, Entscheidungen zu treffen.
Du brauchst nicht immer Gesellschaft – du brauchst Verständnis und Resonanz.
3. Grenzen & Selbstfürsorge
Wenn du Verantwortung trägst, neigst du manchmal dazu, dich selbst zu vergessen.
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Pflege deine körperliche und mentale Balance (Schlaf, Bewegung, Pausen).
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Setze klare Grenzen – „Nein“ sagen ist oft lebenswichtig.
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Erkenne: Du bist nicht unendlich belastbar. Du bist nicht dazu da, für alle sichtbar zu strahlen, ohne je Ermüdung zuzulassen.
Wenn du selbst gut bist, steigerst du deine Wirkung – und reduzierst das Risiko, innerlich auszubrennen und dich so einsam fühlen zu müssen.
Mein Fazit – Du bist nicht einsam, wenn du dich allein fühlst
Erfolg bedeutet oft, Verantwortung zu tragen, ohne Applaus. Entscheidungen zu treffen, ohne Sicherheit. Und auf Wegen zu gehen, die andere nicht verstehen.
Das Gefühl, sich einsam zu fühlen, ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Ruf nach Verbindung, Tiefe und Authentizität.
Hier noch einmal die zentralen Impulse:
✅ Einsamkeit benennen: Nur wer das Gefühl erkennt, kann es auch verändern.✅ Verbindung schaffen: Suche dir Menschen, die deine Verantwortung verstehen.
✅ Rituale etablieren: Ehrliche Gespräche, Reflexion und bewusster Rückzug geben Halt.
✅ Selbstfürsorge leben: Grenzen setzen, Energie managen, Echtheit zulassen.
Du musst nicht an der Spitze allein sein. Du darfst dich zeigen. Du darfst fragen. Du darfst wählen, mit wem du deinen Weg teilst.
💬 Lass uns ins Gespräch kommen: Schreib mir, teile deine Gedanken oder vernetze dich mit Menschen, die dich auf deinem Weg wirklich verstehen.
Denn: „Lonely at the top“ muss kein Dauerzustand sein – es kann auch der Anfang von echter Verbindung sein.
Herzliche Grüße
Deine Kerstin
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Deine Kerstin