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Innere Unruhe verstehen, warum du dich zerrissen fühlst und was wirklich hilft

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Wie du deine inneren Antreiber erkennst, Klarheit gewinnst und wieder in deine Kraft kommst

Du kennst dieses Ziehen vielleicht nur zu gut: morgens wach und schon wieder ein Gedanke an „was noch alles kommen muss“, abends müde, mit dem Gefühl, nichts wirklich geschafft und innerlich völlig zerfetzt. Viele denken dann: „Wenn ich einfach besser plane, einen besseren Wochenplan mache, eine effizientere To-Do-Liste schreibe, dann wird alles ruhiger.“ Aber was, wenn ich dir sage: Vielleicht liegt das gar nicht an deinem Kalender? Vielleicht liegt das Problem tiefer, im Inneren.

In diesem Blogbeitrag wollen wir genau dahin schauen: Warum dieses ständige Gefühl des „Zerrissenseins“ oft kein Zeitproblem ist. Warum Planung allein nicht ausreicht und was du tun kannst, um wieder Ruhe, Klarheit und echte Wirksamkeit in deinem Alltag zu spüren. Denn es geht nicht um mehr Struktur, sondern um Bewusstheit.

Gemeinsam schauen wir, was innere Antreiber und unterschiedliche Rollen in dir auslösen können und wie du sie erkennen, bewusst führen und endlich wieder in deine Kraft finden kannst.

 

Zerrissenheit als innerer Zustand, nicht als Organisationsproblem

Wenn du dich innerlich zerrissen fühlst, dann spürst du oft ein ständiges Wechseln zwischen Aufgaben, Erwartungen und Anforderungen. Der Kopf ist voll, das Herz unruhig und obwohl du viel tust, entsteht selten das Gefühl von Erfüllung oder innerer Ruhe. Dein Tag rauscht vorbei, aber du fühlst dich fremdgesteuert, nicht wirklich wirksam.

Viele greifen dann zu Selbstoptimierung: Kalender, To-Do-Liste, perfekter Wochenplan in der Hoffnung, damit Ordnung in den Alltag zu bringen. Doch so gut all das gemeint ist: Es greift meistens zu kurz. Denn: Zerrissenheit entsteht nicht dadurch, dass du zu wenig planst. Sie entsteht, weil in dir Kräfte wirken, die du nicht bewusst wahrnimmst.

 

Die zwei inneren Kräfte: Antreiber und Rollen

Vielleicht fragst du dich, was ich mit „inneren Kräften“ meine. Es sind innere Dynamiken, die in dir wirken und dich beeinflussen, ohne dass du es immer merkst. Zwei davon sind besonders prägend:

  • Innere Antreiber – Stimmen in dir, die Erwartungen setzen, ohne dass du ihnen bewusst zustimmst. „Sei perfekt.“ „Sei stark.“ „Streng dich an.“ „Sei gefällig.“ Manche dieser Stimmen wirken subtil, leise, aber beständig wie Hintergrundmusik. Sie fordern dich heraus, voranzugehen, mehr zu leisten, dich anzupassen.

  • Deine täglichen Rollen – Unternehmerin, Partnerin, Freundin, Kreative, Visionärin, Möglichmacherin … Jede dieser Rollen bringt ihre eigenen Erwartungen mit. Und manchmal widersprechen sich diese Erwartungen.

Wenn diese inneren Antreiber und die Erwartungen der Rollen zusammenkommen, ohne dass du sie bewusst wahrnimmst, entsteht ein Spannungsfeld. Ein innerer Riss. Du wirst hin- und hergezogen, versuchst allem gerecht zu werden, spürst aber kaum, was du selbst willst.

Diese Dynamik kann extrem kraftzehrend sein und führt oftmals dazu, dass du dich zerstreut fühlst, innerlich unruhig bist und das Gefühl hast, nie wirklich bei dir oder präsent zu sein.

 

Warum Planung alleine nicht reicht

Vielleicht hast du morgens deinen perfekten Plan: eine Stunde strategische Arbeit, danach E-Mails beantworten, danach ein bisschen Freizeit mit Familie oder Freunden. Doch kaum setzt du dich hin, wirbeln Gedanken und Stimmen in dir: „Zuerst müssen die Mails weg …“, „Was ist, wenn jemand etwas Wichtiges erwartet …“, „Ich muss ja perfekt liefern …“, „Und eigentlich wollte ich heute mehr Zeit mit der Familie haben …“

Die Folge: Der Nachmittag ist vorbei und du hast dich weder auf deine Strategie noch auf deine Familie noch auf dich selbst wirklich eingelassen. Der Tag war effektiv und innerlich leer.

Das ist der Punkt: Planung kann äußere Abläufe ordnen. Sie kann dafür sorgen, dass du pünktlich bist, Aufgaben abhaken kannst, deine To-Dos im Blick hast. Aber Planung heilt keine inneren Konflikte. Sie richtet den Blick nach außen und übersieht dabei, was in dir vorgeht.

 

Warum du dich getrieben fühlst, ohne zu wissen warum

An dieser Stelle möchte ich dich an ein Zitat erinnern, das mich tief berührt hat:

 

„Bis du das Unbewusste bewusst machst, wird es dein Leben lenken und du wirst es Schicksal nennen.“

 

Dieses Zitat stammt von Carl Jung und es trifft aus meiner Sicht den Kern.

Denn genau das geschieht, wenn deine inneren Antreiber und Rollenerwartungen im Hintergrund wirken, ohne dass du sie bewusst wahrnimmst: Du fühlst dich getrieben, ohne den Ursprung zu kennen. Du erlebst dein Leben als eine Aneinanderreihung von Anforderungen, Aufgaben, Terminen, Erwartungen. Und du nennst es „Stress“, „zu viel zu tun“, „mein Zeitproblem“.

Aber in Wahrheit bist du gar nicht Opfer deiner Zeit, du bist Opfer deiner inneren Dynamiken. Du lässt dir von inneren Stimmen sagen, was richtig, wichtig oder notwendig ist und überhörst, was du selbst gerade brauchst.

 

Der Weg zurück: Bewusst werden, wählen, wirksam sein

Der Schlüssel aus dieser inneren Zerissenheit liegt nicht in noch mehr Struktur, sondern in Bewusstheit. In dem Mut, hinzusehen und bewusst zu wählen.

1. Bewusst wahrnehmen

Nimm dir einen Moment und frag dich: Welche Stimme ist gerade präsent? Welche Rolle ruft am lautesten? Wie fühle ich mich innerlich gerade – unruhig, gehetzt, getrieben, zerrissen? Gib diesen Stimmen Raum, ohne sie sofort zu erfüllen.

2. Entscheiden

Jetzt kommt das Entscheidende: Entscheide bewusst, welche Rolle du heute stärken willst. Nicht auf Autopilot. Nicht, weil der Antreiber ruft. Sondern weil du spürst, dass diese Rolle dir heute wirklich wichtig ist.

3. Tun

Setze eine kleine, konkrete Handlung – einen bewussten Schritt. Vielleicht ist es ein klares Nein, eine Prioritätsentscheidung, ein Moment für dich. Vielleicht ein ruhiger Spaziergang, ein bewusstes Atmen, ein bewusster Perspektivwechsel.

Dieser kleine Prozess – bewusst wahrnehmen, bewusst entscheiden, bewusst handeln – kann dir helfen, wieder in deinen Einflussbereich zurückzukehren.

 

Praktischer Umsetzungstipp: Der „Sechs-Minuten-Check-In“

Wenn du willst, probier doch mal folgenden kurzen Mini-Prozess aus, ideal für Zeiten, in denen du dich innerlich zerrissen fühlst:

Minute 1–2: Bewusst wahrnehmen – Wie fühle ich mich gerade? Welche Gedanken sind präsent? Welche innere Stimme spricht?
Minute 3–4: Entscheiden – Welche Rolle darf heute im Vordergrund stehen? Welche Stimme hat heute Priorität?
Minute 5–6: Umsetzen – Mach einen kleinen bewussten Schritt. Bewusste Handlung genügt – ein klares Nein, eine Mini-Priorität, ein Moment für dich.

Oft reicht wirklich dieser kleine Schritt, um spürbar ruhiger, klarer und fokussierter zu werden.

 

Warum diese Arbeit mit dir so viel wertvoller ist als bloße Planung

Weil du dadurch nicht nur äußerlich effektiver wirst, du wirst innerlich wirksamer. Du gestaltest dein Leben nicht mehr reaktiv, sondern bewusst. Du handelst nicht mehr aus Pflichtgefühl oder Erwartung, sondern aus Klarheit. Du bist nicht mehr ein Spielball innerer Antreiber, sondern der bewusste Gestalter deines Alltags.

Das schenkt dir echte Ruhe, klare Prioritäten und vielleicht am Wichtigsten das tiefe Gefühl, wieder bei dir selbst zu sein.

 

Mein Fazit

Zerrissenheit, dieses nagende Gefühl, innerlich auseinandergezogen zu sein, entsteht nicht im Kalender. Sie entsteht im Inneren. Durch innere Antreiber, durch die vielen Rollen, die du täglich einnimmst, durch Erwartungen, vielleicht von dir selbst, vielleicht von anderen.

Wenn du aber lernst, diese inneren Kräfte bewusst wahrzunehmen, bewusst zu wählen und bewusst zu handeln, dann kehrst du zurück in deinen Einflussbereich. Du fühlst dich nicht mehr getrieben, sondern handlungsfähig. Du organisierst dein Leben nicht nur, du gestaltest es.

Struktur, To-Do-Liste und perfekter Wochenplan sind gut, aber sie helfen nur bedingt. Die echte Veränderung passiert, wenn du innehältst, zuhörst, was in dir passiert und dich entscheidest.

Wenn du bereit bist, diesen Weg zu gehen, mit Achtsamkeit, Bewusstheit und dem Mut zur inneren Klarheit, dann wartet etwas Wertvolles auf dich: Ruhe. Fokus. Ein tiefes Gefühl, wieder ganz zuhause zu sein bei dir selbst.

Du bist wirksamer, als du denkst. Und du darfst jederzeit zurück in deine Kraft kommen.

Herzliche Grüße
Deine Kerstin

 

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Bis bald und herzliche Grüße
Deine Kerstin

Kerstin Wemheuer

Kerstin Wemheuer

Kerstin Wemheuer ist erfahrene Unternehmerin, zertifizierter Life- & Business-Coach und eine echte Mutmacherin. Seit über 20 Jahren begleitet sie Menschen dabei, über sich hinauszuwachsen – persönlich wie beruflich. Ihre besondere Stärke liegt in der Kombination aus unternehmerischem Know-how und tiefgehendem Mindset-Coaching. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie eng persönliche Entwicklung und unternehmerischer Erfolg miteinander verknüpft sind. Mit klaren Impulsen, viel Humor und einem feinen Gespür für das Wesentliche unterstützt sie Unternehmer:innen, Führungskräfte und Teams dabei, innere Blockaden zu lösen, mutige Entscheidungen zu treffen und ihr volles Potenzial zu entfalten. In ihrem erfolgreichen Podcast „Hashtag: Fuck einfach machen“ teilt sie regelmäßig motivierende Gedanken und praxisnahe Strategien für ein erfülltes, erfolgreiches Leben und Business.

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