Verantwortung – dieses Wort hat für viele Menschen eher Last als Lust. Doch genau hier beginnt echter Wandel. Wenn wir verstehen, wie wir Verantwortung nicht nur übernehmen, sondern daraus Kraft schöpfen können, verändert sich viel: unser Denken, Fühlen und Handeln. In diesem Betrag „Lust auf Verantwortung – Das 6‑Stufen‑Modell nach Boris Grundl“ geht es genau darum: Wie du Schritt für Schritt von Opfer‑ und Ausweichhaltung hin zu echter Wirksamkeit gelangst. Mit dem Stufen Modell von Boris Grundl bekommst du ein kraftvolles Tool, mit dem du bewusst erkennst, wo du gerade stehst und wofür du dich entscheiden willst. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir das Modell mit Alltag‑Beispielen, teile meine persönliche Geschichte und gebe dir konkrete Impulse – damit du nicht nur liest, sondern machst. Denn „Lust auf Verantwortung“ heißt: mit Freude gestalten, statt blockiert verharren.
Ich erinnere mich an eine Situation, in der ich mich vollkommen verloren fühlte. Ein Vorhaben lief anders als geplant – beruflich, privat, alles auf einmal. Ich war enttäuscht, fühlte mich überfordert und blickte in den Rückspiegel meiner Vergangenheit mit Fragen wie: „Warum passiert das immer mir?“ oder „Wieso habe ich nicht früher reagiert?“ Ich zog mich zurück, suchte Ausreden, wollte weg. Der dunkle Treibsand der Verdrängung hatte mich im Griff. Und dann – irgendwann – war da dieser Moment: „Okay – so führt das zu nichts. Ich muss eine Entscheidung treffen.“ Nicht über das Problem alleine, sondern über meine Haltung dazu. Genau dieser Moment war der Einstieg ins 6‑Stufen‑Modell von Boris Grundl – in meine bewusste Wahl hin zur Selbstverantwortung.
Im Zentrum des Modells steht die Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein von passiver Haltung hin zu aktiver Gestaltung. Boris Grundl beschreibt sechs aufeinanderfolgende Stufen, in denen wir uns mit Themen wie Schuld, Ausweichen, Pflicht und schließlich mit konsequenter Wahl auseinandersetzen.
Die Stufen lauten im Überblick:
Verdrängung „Das darf doch nicht wahr sein.“
Person‑Schuld „Wer hat mir das angetan?“
Umstände‑Schuld „Die Welt ist unfair.“
Ich‑Schuld „Ich hätte es besser wissen müssen.“
Ich muss „Ich muss etwas tun, aber ich will nicht.“
Ich will „Wenn ich schon muss, dann will ich auch.“
Nicht jede Stufe ist „falsch“ oder „schlecht“. Alle haben ihre Daseinsberechtigung. Doch bewusst zu erkennen, auf welcher Stufe wir gerade stehen, ist der Schlüssel zur Transformation. Und genau hier setzt das Thema „Lust auf Verantwortung“ an: Verantwortung als gestaltbare Haltung und nicht als Last.
In dieser Phase ist das Thema da, aber wir tun so, als gäbe es es nicht. Wir hoffen, es löst sich von selbst. Emotionen wie Angst, Überforderung, Rückzug sind präsent.
Alltagsbeispiel: Du bist mit einem Kollegen verärgert, vermeidest das Gespräch und denkst: „Ich kümmere mich später darum.“ Später heißt hier oft: „Nie“. Dabei verwehrst du dir die Chance, Klarheit zu schaffen und Handlung zu treffen.
Wenn Verdrängung nicht mehr funktioniert, suchen wir einen Schuldigen: „Er hat mich verletzt“, „Sie hätte anders handeln müssen“. Kurzfristig kann das entlasten, doch langfristig bleibt die Machtübertragung.
Beispiel: Nach einer Projektblockade sagst du: „Der Kunde war doch schuld.“ Damit gibst du deine Handlungsmacht ab und bleibst Opfer.
Hier richten wir die Schuld nach außen . Auf Umstände, Zufall oder Pech. Es klingt weniger persönlich als Person‑Schuld, aber es bleibt passiv.
Beispiel: „Ich hatte einfach keine Zeit“, „Die Rahmenbedingungen waren ungünstig.“ Du erklärst, warum etwas schlecht lief, aber du veränderst wenig.
Jetzt wird Schuld nach innen gerichtet: „Ich hätte…“, „Ich bin schuld…“. Es klingt verantwortungsbewusst, ist aber oft noch blockierend. Schuld erzeugt Emotionen wie Scham oder Selbstvorwurf.
Beispiel: „Ich hätte früher reagieren sollen“, „Wäre ich nur mutiger gewesen.“ Du fühlst dich verantwortlich , aber bleibst in der Vergangenheit.
Hier bewegst du dich – du übernimmst Handlung. Aber die Motivation ist Pflichthaftigkeit: „Ich muss da raus“, „Ich muss das klären“. Es kostet Kraft und wirkt schwer.
Beispiel: Du entscheidest dich für eine Weiterbildung, weil du „muss“, um nicht zurückzufallen. Du bist in Aktion, aber noch nicht aus Freiheit.
Hier liegt der Wendepunkt – von Druck zur Wahl. Du entscheidest bewusst: „Ich will das jetzt lösen.“ Verantwortung wird zur Energiequelle.
Beispiel: „Ich will mein Team inspirieren“, „Ich will Klarheit schaffen“. Du handelst aus innerer Überzeugung und gewinnst Leichtigkeit und Wirksamkeit.
Das 6‑Stufen‑Modell nach Boris Grundl öffnet dir drei entscheidende Türen: Bewusstheit, Wahl und Bewegung.
Bewusstheit: Du erkennst, in welcher Gedanken‑ und Gefühlslage du dich befindest. Statt automatisch zu reagieren, wirst du zum Beobachter.
Wahl: Du gibst dir selbst die Erlaubnis, nicht länger in Ausweichen oder Schuld zu verharren – sondern zu entscheiden.
Bewegung: Nicht Perfektion wird gefordert, sondern bewusster Fortschritt. Jede Handlung zählt – das Ziel ist nicht Stufe 6 permanent zu leben, sondern bewusst zu wählen, wo ich stehe.
Zudem bringt das Modell im Kontext von „Lust auf Verantwortung“ eine echte Haltung: Verantwortung wird nicht als Last erlebt, sondern als Chance für Gestaltung, Selbstwirksamkeit und Klarheit.
Damit das Modell nicht nur Theorie bleibt, bekommst du hier einen direkt umsetzbaren Impuls – im Stil von Kerstin Wemheuer: persönlich, motivierend und konkret.
Jeden Morgen stelle dir die Frage: „Was kann ich heute konkret tun, das in meinem Einflussbereich liegt und mir ein gutes Gefühl gibt?“
Wähle etwas Kleines: Eine kurze Nachricht, eine klare Entscheidung, ein Gespräch.
Frage dich danach: Auf welcher Stufe war ich heute? Habe ich verdrängt, geschoben, gehandelt?
Notiere eine Erkenntnis: z. B. „Ich war heute noch in Stufe 3 – ich habe die Umstände gesucht.“
Entscheide bewusst: „Ok, morgen will ich mich in Richtung Stufe 5/6 bewegen.“
Verantwortung bedeutet nicht, unbegrenzt alles „anzunehmen“ – sondern bewusst zu steuern, wofür ich Verantwortung übernehme: nämlich für meine Reaktion, nicht für alles, was passiert.
Deshalb gilt:
Reflexion: Erkenne, in welcher Stufe du dich befindest – und verurteile dich nicht dafür.
Vergebung: Wenn du dich in Stufe 1‑4 erwischst, sag dir: „Okay – ich war hier. Jetzt merke ich es.“
Entscheidung: Entscheide dich neu: „Ich will Verantwortung übernehmen – weil ich will, nicht weil ich muss.“
Handlung: Mach den nächsten Schritt – nicht perfekt, aber dran.
Auch im beruflichen Umfeld – etwa in einem Team oder Unternehmen – ist das Modell relevant.
Wenn Führungskräfte erkennen, dass Mitarbeitende sich in unterschiedlichen Stufen des Verantwortungsbewusstseins befinden, können sie gezielt unterstützen:
Auf Stufe 1/2: Klare Orientierung geben, Schuldvermeidung benennen.
Auf Stufe 3/4: Reflexionsräume öffnen, Selbstvorwurf thematisieren.
Auf Stufe 5/6: Handlung ermöglichen, Entscheidungskraft stärken.
So entsteht eine Kultur, in der „Lust auf Verantwortung“ wächst – und nicht Pflicht fühlt.
Verantwortung ist kein grauer Zwang – sie ist ein kraftvolles Gestaltungselement. Das 6‑Stufen‑Modell nach Boris Grundl zeigt dir den Weg: von Verdrängung über Schuld und Verpflichtung hin zur bewussten Wahl. „Lust auf Verantwortung“ heißt, nicht nur zu reagieren, sondern zu entscheiden. Nicht ständig perfekt zu sein – sondern bewusst präsent. Beginne heute mit kleinen konkreten Schritten: erkenne, wo du stehst, und wähle, wohin du willst. Dann wird Verantwortung zur Freude – nicht zur Last. Und genau darin liegt dein Weg zu klarerer Haltung, mehr Handlungskraft und echter Selbstwirksamkeit.
Herzliche Grüße
Deine Kerstin
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Deine Kersti